Spreeauenhof
Mit dem Spreeauenhof hat die Gemeinde Dissen-Striesow /Dešno-Strjažow ein weiteres Zentrum für Besucher geschaffen und dabei zugleich dafür gesorgt, dass dieser, das Ortsbild prägende Vierseitenhof erhalten blieb.
Bereits im Jahr 2009 hatte die Gemeinde Dissen-Striesow den „Hof Batram“ in der Döbbricker Straße 1 erworben. Errichtet zum Ende des 19. Jahrhunderts hat der Hof nach der Wende viele Jahre leer gestanden, wodurch er weitgehend ursprünglich erhalten geblieben und baulich wenig verändert worden ist.
Im September 2010 wurde der Bauantrag zum Ausbau des Hauses 2 zum „Naturkunde- und Storchenmuseum“ gestellt. Ein knappes Jahr später, am 21. August 2011, konnte in den sanierten Räumen die neue Storchenausstellung eröffnet werden. Das „Storchenhaus“ ist auch Sitz des Vereins Naturkundezentrum Spreeaue e. V. und verfügt über einen modern ausgestatteten Versammlungsraum.
Im gleichen Jahr wurde ein Besucherparkplatz im nördlichen Grundstücksbereich errichtet.
Ende 2012 wurde im Haus 2 ein Holzpellet-Kessel-Heizungsanlage installiert, die Haus 1 und 2 versorgt. Die Beheizung erfolgt mit Biomischpellets als Versuchsprojekt der BTU Cottbus-Senftenberg.
Ein besonderer Blickfang ist das ehemalige Wohnhaus. Dessen Sanierung begann 2013. Dabei wurde darauf geachtet, die Gebäudehülle bzw. -struktur weitgehend unverändert und entsprechend der Gestaltungssatzung zu erhalten. Das Gebäude wurde für die spätere Nutzung als Hofladen und Café im Erdgeschoss und im Dachgeschoss für zwei Wohnungen vorbereitet.
Anfang 2015 startete dann der Ausbau des Erdgeschosses. Im Rahmen der Brandenburger Landpartie wurde der Dorfladen „Liska – Laden & Café“ am 14. Juni 2015 eröffnet. Heute wird das Eiscafé von der Konditorei und Eismanufaktur Fuchs aus Altdöbern betrieben. Der Name "Liska" geht übrigens auf die letzte Hofbesitzerin zurück.
Den nördlichen Abschluss des Vierseitenhofes bildet eine große Scheune. Hier wurde 2017 gemeinsam mit dem Imkerverein Dissen eine Schauimkerei eingeweiht. Seitdem werden unter dem Motto „Dem Imker über die Schulter geschaut!“ Vorträge angeboten.
In der Scheunendurchfahrt, der Tenne, ist eine weitere Ausstellung entstanden. Auf Schautafeln, die von einer nachgebildeten Uferlandschaft umrahmt werden, wird die Renaturierung der Spreeaue dargestellt.
Hinter der Scheune ist 2012 eine Streuobstwiese mit 27 Obstbäumen 16 verschiedener Sorten, v. a. Apfelbäume, aber auch Süß- und Sauerkirsche, Birne und Pflaume, entstanden.
Im Dezember 2012 wurde die moderne Wetterstation vom Verein Naturkundezentrum Spreeaue e.V. in Betrieb genommen. Für die Errichtung der Wetterstation konnte der Verein Vattenfall begeistern.
Luftfeuchte, Niederschläge, Bodentemperatur (in 10, 25 und 50 cm Tiefe), Lufttemperatur, Windstärke und –richtung sind einige Daten, die seit dem 9. November 2012 in Dissen im 10-Sekunden-Takt erfasst werden.
Die gesammelten Daten stehen der Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung.
Insgesamt investierte die Gemeinde hier mehr als 600.000 Euro, zum Teil gefördert aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), aus mit ILE- und LEADER-Mitteln.