Ein halbes Leben als Bürgermeister

„Seid stolz auf das, was Ihr erreicht habt. Das zu erhalten, hört sich so einfach an...“, sagte der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick auf der Woklapnica in Dissen/Dešno zu den Anwesenden. Einer, der das Dorf weit voran gebracht hat, ist Bürgermeister Fred Kaiser. Anlässlich seines 30-jährigen Bürgermeisterjubiläums dankte ihm die Gemeindevertretung auf der traditionellen Einwohnerversammlung.

Am 5. Dezember 1993 wurde Fred Kaiser erstmals ins Amt gewählt: „30 Jahre ‘Kaisermania’ in Dissen – wer hätte das gedacht. Fast die Hälfte deiner Lebenszeit erfüllst du nun das Amt des Bürgermeisters“, so Stellvertreterin Katja Hoffmann in ihrer Laudatio. Mit Fleiß und Schweiß und Nervenkraft, als Mann mit Visionen und dem Mut, Großes anzugehen, habe er mit dafür gesorgt, dass Dissen in der Region und weit darüber hinaus bekannt geworden ist. Zum 30. gab es keine goldene Amtskette, sondern ein feine, ganz individuelle Krawattennadel und lang anhaltenden Beifall. 

Auch wenn die Ehrung der Höhepunkt der Woklapnica in Dissen war, so war hier von den Vereinen noch viel mehr zu erfahren.

So hat der SV Grün-Weiß Dissen zu einer Speck-weg-Challenge aufgerufen: 50 Kilo bis zum 50. Jubiläum, welches vom 28. Juni bis 7. Juli gefeiert wird. Diese Challenge ist nicht einfach nur eine von vielen Diäten, sondern soll nachhaltig wirken mit Ernährungsberatung und gemeinsamen Aktivitäten. Zur Finanzierung des B-Platzes können Trainingsplatz-Patenschaften abgeschlossen werden, so Vereinsvorsitzender Nico Kossack: 50 Euro für 50 Quadratmeter für fünf Jahre. 

Um neue Mitglieder warb Monika May, die die Leitung der Dissener Seniorengruppe übernommen hat. 15 Frauen und Männer treffen sich hier regelmäßig und würden sich über Neuzugänge freuen. Immerhin wartet ein abwechslungsreiches Programm und man ist nicht alleine.

Einen Ausblick gab es auf das Heimat- und Trachtenfest, welches im August bekanntlich in Dissen/Dešno stattfindet. Gemeindevertreter Nico Jarick warb darum, die Bauernhöfe mit attraktiven Angeboten und Darbietungen zu öffnen.

Dissen/Dešno ist als Storchendorf bekannt und hat nun mit Dietmar Haufe auch offiziell wieder einen neuen Storchenbeauftragten. Etwa 100 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit leiste er pro Jahr, erklärte Fred Kaiser, der gleich noch einen weiteren Beauftragten berief: Frank Schierrack ist der Dissener Mopsfledermausbeauftragte. Denn neben den Störchen fühlt sich auch die seltenen Mopsfledermäuse im Dorf wohl. 

Ein Thema, welches im Dorf sehr diskutiert wird, ist der geplante Grüne Solarpark. Matthias Koal, Leiter der Bauverwaltung im Amt, informierte über die nächsten Schritte. So habe eine erste Offenlage des Bebauungsplanes stattgefunden und alle Hinweise und Stellungnahmen werden jetzt durch das beauftragte Planungsbüro abgewogen. Für das Frühjahr sei eine Einwohnerversammlung geplant, bei der sich die Dissener und Striesower informieren können.

Einen Rückblick gab es natürlich auch noch einmal, auf den Höhepunkt des Jahres: Die Teilnahme von Dissen/Dešno am Europäischen Dorferneuerungswettbewerb unter dem Motto "Brücken bauen". Bei der Festveranstaltung im bayrischen Hofheim konnten Fred Kaiser und Katja Hoffmann eine Bronzemedaille entgegen nehmen. Die gut 40köpfige Delegation begeisterte die europäischen Teilnehmer durch ihren geschlossen Auftritt der Frauen in ihren wendischen Trachten. 

Die Gruppe übernachtete im Berggasthof Bayernturm, dessen Wirt Heribert Spielmann sich anschließend beim Bürgermeister bedankte: "Vielen Dank noch mal für ihre Einkehr. Ihr ward wirklich eine super Gruppe, für die es Spaß gemacht hat, zu arbeiten. So ein harmonisches Miteinander habe ich schon lange nicht mehr erlebt."